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Hier werde ich über die Entstehung meines ersten Kindermusicals "Im Zaubärwald" berichten und auch von meiner sonstigen Arbeit plaudern.

Viel Spaß beim Lesen!

Sonntag, 25. Dezember 2011

Ein Tag in der Küche

Zum 1. Weihnachtsfeiertag habe ich mir etwas Besonderes ausgedacht, ich habe meine ganze Familie eingeladen und sie bekocht. Eigentlich kann ich ja gar nicht kochen. Naja, also so für den Hausgebrauch natürlich schon, aber eigentlich war ich bisher immer einfach nur gestresst, wenn ich mit mehr als zwei Töpfen gleichzeitig kochen sollte. Angespornt durch diverse Kochsendungen, die ich mir in letzter Zeit „reingezogen“ habe (z.B. die Küchenschlacht) und die Aussage der Profiköche, dass mit einer guten Planung alles machbar ist, habe ich es mir zugetraut und in den letzten Wochen ganz akribisch ein 5-Gänge-Menu geplant. Und tatsächlich: es hat funktioniert! Ich habe zwar den ganzen Tag in der Küche verbracht, war aber eigentlich keine Minute gestresst. Aus den fünf (sechs) Rezepten habe ich nicht nur eine lange Einkaufsliste gebastelt, sondern auch einen Kochplan, den ich mir in der Küche aufgehängt und ihn auch akribisch befolgt habe.
Morgens um 8.30 Uhr habe ich mit den Vorbereitungen begonnen, und zwar von hinten nach vorne. Erst habe ich das Dessert gemacht, das dann bis nachmittags in den Kühlschrank konnte.


Das hier sind  zerbröselte Amarettini, die mit Ahornsirup und Honig beträufelt wurden.
Der nächte Arbeitsschritt war dann, 6 Avocado zu zerlegen. Eigentlich mag ich die gar nicht, aber das Rezept fand ich klasse und tatsächlich, es war richtig lecker! Also wird es in Zukunft bei uns wohl öfter Avocado geben. Außerdem sehen sie einfach genial aus, finde ich:



Das kleingeschnittene Fruchtfleisch kam dann mit dem Saft von 3 Zitronen zusammen in den Mixer:
 

 Mein supertoller neuer Standmixer hat daraus dann – zusammen mit Frischkäse und braunem Zucker – eine wunderbare grüne Creme hergestellt:


 Diese leckere grüne Masse habe ich dann abwechselnd mit den Amarettini in Gläser gefüllt, mit Kakao und Minze garniert – fertig!


Die zweite Nachspeise wurde dann auch gleich vorbereitet: „Gebackene Pfefferfrüchte“ sollten das werden: Äpfel, Birnen, Mango, Orangen und – die Kiwi und Bananen hatte ich einfach vergessen. Schade. War aber auch so gut:


Als Krönung habe ich dann noch zwei Kaktusfeigen reingeschnitten. Ich dachte eigentlich immer, die sehen nur so aus wie Kakteen, aber dass sie dann auch noch stechen wie ein Kaktus, das fand ich total gemein!



Nun habe ich die Soße für die Pfefferfrüchte vorbereitet: Lorbeerblätter, brauner Zucker, Zimtstangen, Sternanis und das Mark von 4 Vanilleschoten:



Darüber kam dann Orangensaft:


Alles schön ziehen lassen bis zum Nachmittag, das habe ich dann über die Früchte im Ofen gegossen. Ach ja, viel schwarzer Pfeffer kommt auch noch dran, hätte ich fast vergessen…
Dann waren beide Desserts fertig und wurden in die Kühlung abtransportiert:



Hier wartet schon das Gemüse – passend zur Jahreszeit natürlich was kohliges, Spitzkohl für die Vorspeise und Bluccoli für den Hauptgang:

 

Nun ging es an die Vorbereitung der Vorspeisen. Zuerst mal der Rotkohl – ist er nicht wunderschön?



Daraus habe ich eine Rotkohlsuppe gezaubert, nach einem Rezept von Sybille Schönberger – hab ich mal im Fernsehen gesehen und fand ich total genial wegen der schönen Farbe. Lecker war sie auch noch! Während das Süppchen rechts anfing zu kochen, habe ich den Spitzkohl kleingeschnitten.


Zwiebeln im Bräter angeschwitzt und dann den Schwitzkohl, äh, Spitzkohl dazu, ein paarmal Unmrühren und irgendwann war er fertig: ohne Zugabe von Brühe oder Gewürzen einfach nur saulecker! Im Rezept (übrigens von Alexander Herrmann!) stand „mit Salz und Curry abschmecken“, aber das habe ich schlicht vergessen…



Dazu gab es Pfeffer-Cashews, die kamen erstmal in die Pfanne und wurden schön langsam angeröstet:


Kleine Kartoffel-Würfelchen als Croutons ausgebacken:


Bis die Suppe und der Kohl fertig waren, hatte ich Zeit, die Hauptspeise vorzubereiten. Rinderfilet im Nussmantel sollte es geben. Die Haselnuss- und Mandelkerne habe ich bereits gehackt gekauft, die Cashews wollte ich in meinem neuen Wunder-Mixer selbst hacken. Leider hat dieser so gute Dienste geleistet, dass ich Cashew-MEHL bekommen habe! Was nun? Umfunktionieren, zum Panieren brauche ich schließlich auch Mehl, also warum nicht das Cashew-Mehl dazu nehmen? Hinten links die fertigen Kartoffel-Croutons, rechts das Cashew-Mehl, links darunter die Nuss-Mischung mit zerbröseltem Toastbrot und dann natürlich noch Ei zum Panieren:


Nächster Schritt: es ist leider etwas unscharf geworden, aber vielleicht kann ja jemand erkennen, was das sein soll? Das sind Glasnudeln, in heißem Fett frittiert. Eigentlich mag ich sie überhaupt nicht, aber so sind sie einfach nur knusprig und sehen toll aus, fast golden, haben passend zur Weihnachtszeit an Lametta erinnert:


Dann habe ich mich um die nächste Zutat gekümmert: karamellisierte Maronen, auch ein Rezept von Alexander Herrmann. Das einzige, was ich heute zum zweiten mal gekocht habe, alle anderen Gerichte habe ich nie zuvor ausprobiert – und es ging nichts schief! Die Maronen werden mit braunem Zucker, Zimtstangen in spanischem Moscatel (in Ermangelung von weißem Portwein) eingekocht, bis der Zucker karamellisiert, dann warmgestellt.


 Fast pünktlich um 13 Uhr konnte ich dann den ersten Gang servieren: die Rotkohlsuppe mit „Lametta“ und einer Scheibe Knusperspeck (im Ofen geröstet) für jeden. Sieht toll aus, oder?


Die zweite Vorspeise war nun auch fast fertig, nur noch die Jakobsmuscheln anbraten, dann anrichten:


Die Jakobsmuscheln schmecken einfach grandios, die Pfeffer-Cashews haben Suchtpotential und der Spitzkohl, wie schon gesagt, schmeckte völlig ohne Gewürze. Über all das kam noch ein Limetten-Sauerrahm und später die Kartoffel-Croutons. Alle waren begeistert! Als Wein gab es hier übrigens einen Sauginon blanc. – Weiter zum Hauptgang: die riesigen, saftigen, zarten Rinderfilet-Stücke habe ich paniert und kurz (in meiner neuen weißen genialen Keramik-Pfanne) angebraten, von allen Seiten, auch von den Kanten:
 


Danach kam das Fleisch für eine knappe Dreiviertelstunde bei 80° C in den Backofen:


Unten drunter standen die Maronen zum Wärmen. Auf dem Herd kochte der Bluccoli und die Sauce Bernaise und dann wurde der Hauptgang serviert, als Wein gab es dazu einen trockenen Spätburgunder von 2007!


So lecker sah das Fleisch von innen aus, absolut zart und saftig, mit dem Nussmantel einfach ein Gedicht! Dazu noch die süß-scharfen Maronen…


Hihi, ich weiß, man soll sich ja nicht selbst loben, aber ich bin echt unheimlich stolz, wie ich das alles heute ohne Stress und ohne Pannen hinbekommen habe. Meine ganze Familie war begeistert, sie hätten es mir nicht zugetraut und fanden es vor allem erstaunlich, dass ich die Rezepte vorher nicht mal ausprobiert hatte. Muss ich nicht, ich kann mir das alles irgendwie schon im Kopf vorstellen, dass es klappen wird, das ist ganz seltsam. Aber so viele Gänge ohne einen Plan zu kochen, das geht gar nicht. Wenn es jemanden interessiert, kann ich ja mal die Rezepte und dazu meinen Kochplan hier einstellen.
Den Nachtisch haben wir dann übrigens erst einige Stunden später gegessen, wir waren einfach zu satt, aber so konnten wir auf den Kuchen und auch aufs Abendessen verzichten – also eigentlich keine Weihnachtsvöllerei, ich habe kein schlechtes Gewissen! Lecker war auch noch der Wein zum Dessert: eine Huxel-Spätlese von 2005. Pur eigentlich nicht trinkbar, weil unglaublich süß, aber mit dem nicht so süßen Nachtisch (Avocado-Creme mit der Zitrus-Note und die Früchte mit dem Pfeffer) hat er optimal zusammengepasst.

Morgen lasse ich wieder andere kochen... aber Spaß gemacht hat es wirklich, vielleicht gibt es ja bald wieder eine Gelegenheit... frohe Weihnachten!!!!!!!



2 Kommentare:

  1. Wow, meine Süsse, das sieht ja hochprofessionell aus und unglaublich lecker! Also, von manchen Sachen hätte ich schon gerne die Rezepte....von Vorspeise 1 und 2, zum Beispiel. Und von den Maronen. Und von den Desserts natürlich auch.... Also, ich bin definitiv für Rezepte - und Kochplan - einstellen! ;)
    Unglaublich klasse und total genial, dass alles so gut geklappt hat! Freut mich voll! Schöööön!

    Bei uns gab's gestern klassisch rumänisches Weihnachts- und Silvesteressen: Sauerkrautwickel! Auch superlecker! Und heute dann vegetarische "Spätzle mit Soß'" - ich bin gespannt!

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  2. Danke, Du kleine Liebe! ;-)
    Okay, dann werde ich die Rezepte mal nachliefern, aber nicht mehr heute. Wir müssen gleich los - heute sind die anderen dran und wir lassen uns verwöhnen ;-)
    Euch allen guten Appetit und einen schönen zweiten Weihnachtstag!!!

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